Der bislang älteste Beleg für eine
germanische Besiedlung ist ein Grabungsfund.
7./ 8. Jh.
Slawische Einwanderung in das Gebiet des
Peeneurstromtales.
8./ 9. Jh.
Im Bereich des heutigen Pferdemarktes
entsteht eine slawische Siedlung.
um 1150
Vermutlich entsteht in der Nähe des
slawischen Handelsplatzes "Na chlum" der bedeutende
Fernhandelsplatz Groswin.
ab 1184
Colonisten aus deutschen Ländern werden
angesiedelt. Unter anderem entstehen durch sie ein Markt und
verschiedene
1185
Die Burg Groswin wird vernichtet.
1191
Die Siedlung bekommt eine starke Mauer.
1243
Anklam wird erstmals erwähnt. Ein
"Albertus scultetus in Tanchlim" ist Zeuge einer herzöglichen
Beurkundung. Der Name des Ortes stammt aus dem Altpolabischen
(Westslawischen) und erscheint in zahlreichen Varianten, unter
anderem auch als Tanchlym, Tanglim, Tanclam, Anclem, Danglyn.
8. 6. 1264
Die "burgenses in civitate nostra Tanglym
com[m]ora[n]tes" (die Bürger, die in der Stadt Anklam wohnen)
werden vom Herzog Barnim I. von jedem Zoll befreit und
erhalten das Recht, auf allen seinen Gewässern ungehindert
Schifffahrt zu betreiben. Die Stadt wird erstmalig erwähnt.
1275
Herzog Barnim I. bestätigt den Kauf des
Gutes Tuchow, welches die Stadt Tanclim (Anklam) von Hinric
von Zagenze erworben hat (südlich von Anklam). Das Gut wird
abgebrochen, es entsteht das "Nyge Feld".
1282
Herzog Bogislaw IV. schenkt der Stadt
Anklam das Dorf Rosenhagen.
27. 7. 1283
Erstmalige Erwähnung Anklams als
Hansestadt in einem Gunstbrief des dänischen Königs Erich VII.
von 1283 (Urkunde im Stadtarchiv Lübeck).
1285
Herzog Bogislaw IV. schenkt für die vielen
guten Dienste, welche die Stadt Anklam ihm erwiesen hat, die
Dörfer Pelsin, Gellendin, Woserow und Bargischow.
1285
Herzog Bogislaw IV. überträgt den Anklamer
Bürgern Johann Schjwadere und Hermann von Gützkow die
"Oldanvir" (Anklamer Fähre) und macht die Stadt zum Eigentümer
mit dem Recht, auf alle vorbeifahrenden Schiffe einen Zoll zu
erheben.
1295
Herzog Otto I. verleiht der Stadt freie
Aus- und Einfuhr für ihren Hafen. Hennig von Bugewitz
(Neuenkirchen) entsagt seinen Ansprüchen auf Moor, Wiesen und
Wald bei Rosenhagen zwischen den Bächen Swartebeke und
Smerleke, dem Sarnestrom (Landgraben) und bis zur Peene zu
Gunsten der Stadt Tanglim (Anklam). Er erkennt die Anklamer
Grenze an. Die Stadt gehört nun zum Herzogtum Pommern-Wolgast.
1296
Die Anklamer Marienkirche wird erstmalig
erwähnt. Bereits 1257 existierte ein Gemeindepfarramt mit
Pfarrer. Der heutige Bau ist das Ergebnis einer Bautätigkeit
über mehrere Jahrhunderte, wobei die Hauptarbeit im 13. bis
15. Jahrhundert geleistet wurde.
1302
Herzog Bogislaw IV. verleiht allen
Kaufleuten, die nach Wolgast und Anklam handeln, Zollfreiheit
und freies Geleit. Herzog Bogislaw IV. überträgt die Anklamer
Fähre an die Anklamer Bürger Willeken Cröpelin und Heinrich
Willers Sohn, die sie nunmehr von der Stadt besitzen sollen.
1310
In Anklam wird ein Augustiner-Kloster
gegründet. Die Anhänger des Bettelordens errichten das Kloster
in der Brüderstraße.
1312
Der Damm nach Ziethen wird erstmals
erwähnt: Er ist mit Steinen gepflastert.
1312
Wartislaw IV. verleiht der Stadt für 100
Mark Silber das Recht der freien Fahrt auf der Peene und
Swine, Fischerei im Haff und das Recht, herzogliche Vasallen
gefangen zu nehmen.
1319
Herzog Wartislaw IV. schließt ein
Landfriedensbündnis mit dem Land und den Städten Greifswald,
Demmin und Anklam.
1320
Die Herzöge Otto I. und Wartislaw IV.
erklären, Greifswald, Demmin, Anklam und Stargard schadlos
halten zu wollen, für die Befreiung anderer Städte vom Zoll.
Wartislaw IV. verleiht den Städten Demmin, Anklam und
Greifswald freie Schifffahrt auf der Swine und Peene.
1322
Anklamer Truppen unterstützen den Herzog
im Kampf gegen den Raubritter Bernhard Nienkerken in Bugewitz.
Seine Burg wird zerstört. In der Folge (1331) erwirbt Anklam
die Ortschaft Bugewitz.
1325
Die Stadt erhält das Recht, eigene Münzen
zu prägen.
1331
Otto I. und Barnim III. überlassen der
Stadt Anklam die Dörfer Bugewitz und Grünberg und die
Heidemühle.
1338
König Waldemar III. von Dänemark bestätigt
den Anklamer Kaufleuten das Recht des freien Heringsfangs vor
der Halbinsel Schonen. Sie dürfen dazu bei Falsterbo ihre
Vitten (Handelsniederlassungen) aufbauen. Prior Otto und der
Konvent der Dominikaner in Greifswald und Bruder Heinrich, ein
Franziskaner daselbst, errichten in Anklam ein Hospital. Gegen
Ersetzung der Kosten überlassen sie das Haus der Stadt.
1343
König Magnus von Schweden und Norwegen
bestätigt Anklam die Vitte in Falsterbo.
1353
Am 2.1.1353 wird die älteste bisher
bekannte Verfassung beschlossen, die auch für die Städte
Stralsund, Greifswald und Demmin gilt. Danach wird jede Stadt
von drei Bürgermeistern und 24 Ratsherren geleitet. Damit
dürfen Anklamer Bürger nicht vor auswärtige Gerichte gestellt
werden.
1361-1369
Anklam beteiligt sich am Hansekrieg gegen
Waldemar III. von Dänemark.
1364-1370
Die Stadt hat ihre ersten Fehden mit denen
von Schwerin-Spantekow. Die Herzöge Bogislaw V., Kasimir IV.,
Wartislaw VI. und Bogislaw VI. schließen einen Sühnevertrag
zwischen Anklam und den Schwerinern zu Spantekow. (1370)
1376
Bis
auf die Marienkirche und einige in der Nähe liegende Häuser
brennt die ganze Stadt ab. 25 Jahre später ist Anklam wieder
aufgebaut.
1387
Soziale Spannungen führen zum Aufbegehren
der Zünfte gegen den patrizischen Rat. Es soll zur Ermordung
des Bürgermeisters Hartwig Thobringh und aller anwesenden
Ratsherren gekommen sein.
1394
Anklam beteiligt sich an der von der Hanse
eingeleiteten Jagd auf die Vitalienbrüder (Seeräuber).
1399
Der Rat von Stralsund schließt mit
Greifswald, Anklam und Demmin einen Vertrag zur Bekämpfung des
Räuberunwesens.
1412
Der Hohe Stein wird erstmalig erwähnt.
1417
Heinrich von Schwerin-Spantekow wird von
Anklamer Truppen gefangen genommen und in den Vangenturm
gesperrt. Er muß Urfehde schwören.
1424
Erneut wird Anklam durch einen Brand
vollkommen zerstört.
1427
Anklam wird zeitweilig aus der Hanse
ausgeschlossen, da sich die Stadt nicht am zweiten Feldzug
gegen Dänemark beteiligt.
1428
Die Herzöge Kasimir V., Wartislaw IX. und
Barnim VII. schließen mit Stralsund, Stettin, Greifswald,
Anklam und Demmin einen Vertrag über Münzprägung.
1438
Fehde mit Mecklenburg-Stargard. Ritter
Wedoge Ribe fällt in die Anklamer Feldmark ein und verursacht
großen Schaden.
1448
Bürgermeister Arndt Kölpin errichtet bei
der Kapelle zum "Heiligen Leichnam" in der Baustraße - die
noch bis 1945 bestehende - Stiftung für die Versorgung älterer
Bürger.
1451
Das Haus der Tuchmacher, das heute einzige
noch erhaltene Giebelhaus, wird erstmalig in einer Urkunde
erwähnt.
1457
Erneuerung des 1339 geschlossenen
Vier-Städte-Bündnisses zur Verwahrung gegen herzogliche
Übergriffe.
1458-1461
Größte Fehde mit dem Haus von
Schwerin-Spantekow. Die Anklamer erleiden eine Niederlage in
der Schlacht bei Drewelow (1459) - der Frieden zu Görke fällt
jedoch günstig für die Anklamer aus.
1462
Der Pulverturm wird im Stadtbuch erstmals
als "Vangentorm" erwähnt.
1465
Anklam hilft dem Herzog bei der Zerstörung
des Raubschlosses Neutorgelow.
1469
Anklam unterstützt den Herzog im Kampf
gegen Brandenburg.
1479
Bogislaw X. nimmt Stralsund, Greifswald,
Demmin und Anklam in seinen besonderen Schutz, indem er ihren
Handel, ihr Stadtrecht und Eigentum zu wahren verspricht.
1482-1486
Letzte Fehde mit den Schwerinen zu
Altwigshagen.
1491
Anklam hilft dem Herzog bei der Zerstörung
der Maltzahnschen Burg Wolde.
1492
Herzog Bogislaw X. bestätigt Anklam die
Privilegien und besonders das Recht, dass die Bürger nicht
außerhalb der Stadt vor Gericht gezogen werden dürfen.
1525
Das Rathaus wird bei einem Brand zerstört.
Der sofortige Neubau steht bis 1842 auf dem Marktplatz.
1530
Die Augustinermönche übergeben ihr Kloster
der Stadt.
1534
Bürgermeister und der Rat zu Stralsund
versichern, dass der Stadt Anklam ihre Rechte in Dänemark
erhalten bleiben sollen.
1535
Einführung der neuen Kirchen- und
Schulverfassung am 16.6.1535 durch Bugenhagen. In jeder Kirche
sind zwei Pastoren tätig, die beiden Lateinschulen werden
zusammengelegt. Nur noch eine Lateinschule, jetzt Ratsschule,
wird es an der Nikolai-Kirche geben.
1537
Der Rat von Anklam gibt Hans Masso, Jochim
Pomelle und Thomas Klockow die Vollmacht zur Wahrung ihrer
Rechte an der Vitte zu Valsterbo.
1549
Anklam gewährt Greifswald Zollfreiheit bei
der Anklamer Fähre. Anklam selbst erhält Zollfreiheit bei
Kowall.
1555
Gründung der ersten Anklamer Apotheke
(Ratsapotheke) durch "Meister Adam".
1565
Durch die Pest sterben in Anklam 1600
Menschen, rund ein Drittel der Einwohner.
1570
Die Befestigungsanlagen werden erneuert
und ausgebaut, besonders am Steintor. In der Anklamer
Ratskanzlei finden sich die ersten hochdeutschen
Schriftstücke.
1570
Für die Gelehrte Schule am Nikolaikirchhof
gibt es einen Neubau, der etwa bis 1765 stehen wird.
1575
Für Chirurgen wird eine Amtsrolle
eingeführt, welche deren Niederlassung in Anklam regelt.
1580
Von Jargelin aus wird eine Wasserleitung
nach Anklam verlegt. Sie besteht aus hölzernen Rohren, die
durch das Peenebett führen.
um 1580
Die Nikolaikirche erhält ein Kupferdach.
1590
Die hochdeutsche Schriftsprache wird
vorzugsweise im Schriftverkehr der Ratskanzlei genutzt.
1605
Erneut bricht in Anklam die Pest aus,
diesmal sterben rund 1400 Menschen.
1627-1629
Im Dreißigjährigen Krieg wird Anklam von
kaiserlichen Truppen besetzt.
1630
Nach der Landung der Schweden in Pommern
wird auch Anklam von den Truppen des Schwedenkönigs Gustav
Adolf besetzt.
1634
Anklam erhält seine igelförmigen
Ausbauten, sogenannte Bastionen (Raveline).
1637
Der Angriff kaiserlicher Truppen wird
zunächst abgeschlagen, doch im Herbst wird die Stadt erneut
von kaiserlichen Truppen besetzt. Sie müssen Anklam jedoch
bald wieder verlassen, da keine Lebensmittel mehr vorhanden
sind. Die Bauernschaft in den Stadtdörfern Pelsin, Gellendin,
Woserow, Bargischow, Gnevezin, Rosenhagen, Kosenow, Bugewitz,
Heidemühl, Grönberg (Leopoldshagen), Kalkstein, Kamp und
Anklamer Fähre wird völlig vernichtet. Auch das Kloster Stolpe
wird zerstört. Zudem wütet wieder die Pest. Damit wird 1637
das bisher schwärzeste Jahr in der Geschichte der Stadt.
1648
Anklam kommt im Westfälischen Frieden mit
ganz Vorpommern zu Schweden.
1653
Anklam erhält von Schweden seine
Stadtfreiheit.
1657
Im Zuge des Erbfolgestreites zwischen
Brandenburg und Schweden werden die Dörfer des Kreises von
Truppen des polnischen Generals Czarnewski zerstört und
niedergebrannt.
1659
Erneut zerstört ein goßes Feuer etwa 100
Häuser an der Nordwestseite der Stadt und die
Heilige-Geist-Kirche.
1674-1676
Der Stadt wird durch die Brandenburger
unter Kurfürst Friedrich Wilhelm belagert und besetzt. Nach
der Besetzung durch die brandenburgischen Truppen 1679
besetzen die Schweden die Stadt.
1696
Ein Brand vernichtet Großteile der Stadt.
1709-1710
Das letzte Mal wütet die Pest in Anklam.
1711
Im großen Nordischen Krieg (1700-1720)
wird Anklam von Sachsen, Russen, Dänen, Polen und später auch
Preußen besetzt.
1713
Auf Anweisung des Zaren wird die Stadt
vollständig geplündert. Sie entgeht nur knapp der
Einäscherung, die als Vergeltung für die Zerstörung der Stadt
Altona durch die Schweden gelten sollte.
1718
Die Löwenapotheke wird durch Andreas
Gottlieb Meyer gegründet.
1720
Durch den Frieden von Stockholm wird
Anklam fast 100 Jahre eine geteilte Stadt. Schweden muss den
westlichen Teil Vorpommerns südlich der Peene an Preußen
abtreten. Die Wesselsche Mühle am Peendamm wird als Rathaus
des schwedischen Teils genutzt.
1722
Als Folge der Kriege hat Anklam nur noch
1853 Einwohner.
1728
Anklam wird Garnisonsstadt. In der
Brüderstarße wird ein Lazarett errichtet.
1732
Das Schützenhaus wird gebaut. Es wird
später das Anklamer Theater.
1738
Die im Brand von 1659 zerstörte
Heilige-Geist-Kirche wird als Garnisonskirche wieder
aufgebaut.
1750
Das Pflanzen von Maulbeerbäumen zur
Seidenraupenzucht wird verordnet.
1756-1763
Im Siebenjährigen Krieg wird Anklam durch
schwedische und preußische Truppen wiederholt besetzt und
gebrandschatzt. Die Festungswerke der Nordseite werden
geschleift. Um ihre Zerstörung zu verhindern, wird Anklam
durch Friedrich II. zur offenen Stadt erklärt. Die Plantagen
mit den über 28.000 Maulbeerbäumen werden vollkommen
vernichtet.
1767
Das neue Gebäude für die Gelehrte Schule
am Nikolaikirchhof wird eingeweiht.
1784
In Anklam wird ein Gasballon durch einen
Herrn Hildebrand aus Greifswald steigen gelassen.
1806-1808
Die Stadt wird von den Franzosen besetzt.
1808
Mit der Steinschen Städtereform wird die
städtische Verwaltung von 1353 verändert: Es gibt nur noch
einen Bürgermeister statt drei. Ein Beigeordneter und ein
Kämmerer, die bisher ehrenamtlich tätig waren, werden als
Berufsbeamte eingesetzt.
1811
Die bisherige "Gelehrte Ratsschule" wird
bis 1816 als Realgymnasium mit nur noch vier Klassen
weitergührt. Dann erhält sie bis 1847 die Bezeichnung "Höhere
Bürgerschule".
1812
Soldaten Napoleons ziehen durch Anklam.
1815
Nach dem Wiener Kongress wird Vorpommern
und damit auch Anklam wieder preußisch.
1821
Der Anklamer Stadtpark (genannt
Bluthslust) wird durch den Apotheker Kummer und den Kaufmann
Bluth angelegt.
1827
Die allgemeine Stadtschule wird gegründet.
Das Gebäude in der Schulstraße wird eingeweiht.
1834
Die erste Anklamer Zeitung, das
"Gemeinnützige Anclamer Wochenblatt", erscheint.
1839
Das erste Dampfschiff fährt auf der Peene.
1842
Das alte Rathaus wird abgebrochen, obwohl
kein Ersatzgebäude zur Verfügung steht. Bis 1876 befindet sich
dann die städtische Verwaltung im aufgestockten früheren
Garnisionslazarett in der Brüderstraße. Die höhere
Töchterschule wird im Gymnasialgebäude am Nikolai-Kirchhof
eröffnet. 1864 bekommt sie ein neues Gebäude.
1844
Neben dem Schützenhaus wird der Anklamer
Turnplatz eingeweiht.
1845-1848
Ein Armen- und Arbeitshaus auf dem St.
Jürgen (Leipziger Allee, Feierabendheim) entsteht. Es wird ab
1851 als Frauengefängnis genutzt.
1846
Weil es ein Verkehrshidernis ist, wird das
Stolper Tor abgebrochen. Das Steintor entgeht diesem Schicksal
durch die Initiative des Bürgermeisters Karl Friedrich
Kirstein. Im gleichen Jahr werden die Buchdruckerei und der
Verlag Richard Poettcke gegründet.
1847
Das Anklamer Gymnasium wird auf Initiative
des Bürgermeisters Kirstein neu gegründet. Es wird bald zu
einer bedeutenden Schule in Preußen, da Kirstein darum bemüht
ist, die Lehrstühle mit anerkannten Lehrern zu besetzen.
1848
Als Reaktion auf die Märzrevolution findet
am 14. April die erste Stadtverordnetenversammlung mit
"Zutritt für jeden anständigen Mann ohne vorherige Meldung"
statt. Auch ein "Constitutioneller Club" wird gegründet. Otto
Lilienthal wird als eines von acht Kindern eines Tuchhändlers
in der Peenestraße geboren. 1849 kommt sein Bruder Gustav zur
Welt, der ebenfalls sehr bekannt wird.
1849
Die Städtische Sparkasse wird gegründet.
An der Peene wird eine Badeanstalt eingerichtet. Der "Anklamer
Volksfreund" wird vom Buchdrucker Zink herausgegeben.
1849-1874
Prof. Dr. Spörer ist Lehrer am Anklamer
Gymnasium. Seine Beobachtungen der Sonnenflecken vom Anklamer
Pulverturm machen ihn zum noch heute bekannten Astronomen.
um 1850
Täglich verkehren Dampfschiffe nach
Demmin, Wolgast, Ueckermünde und Stettin.
1851
In der Wollweberstraße wird das neue
Gymnasium bezogen. Es gilt als Muster eines modernen
Schulgebäudes in Preußen.
1852
Der neue Friedhof am Schülerberg wird
eingeweiht. Auch ein Gaswerk wird errichtet.
1853
In Anklam findet die letzte Hinrichtung
durch Enthauptung auf dem Hof am Steintor statt.
1855
Die erste Anklamer Dampfmühle nimmt ihren
Betrieb auf.
1857
In Anklam brennt die erste Gaslaterne.
1860
Die kreisfreie Stadt Anklam überschreitet
die 10.000-Einwohner-Grenze.
1863
Die Eisenbahn Pasewalk-Stralsund wird
eröffnet.
1865
In der Friedländer Straße wird das neue
Gerichtsgebäude bezogen.
1867
Durch das Ausheben des Richtgrabens
(Torfgraben bei Schadefähre) wird nun auch größeren Schiffen
die Zufahrt nach Anklam ermöglicht.
1869
Die Brüder Helmut und Ludwig Münter bauen
eine Eisengießerei auf. Sie wird der erste große
Industriebetrieb der Stadt.
1870
In der Friedländer Landstraße wird eine
Kriegsschule eingerichtet.
1872
Durch eine Sturmflut steht die Stadt vom
Bollwerk bis in die unteren Teile der Peene- und Burgstraße
unter Wasser.
1875
Das Krankenhaus in der Ravelinstraße wird
errichtet.
1876
Das Rathaus wird nun in das dreistöckige
Buschicksche Haus an der Peene verlegt. 1904 wird das Gebäude
erweitert und erhält einen Uhrenturm.
1882
In der Krähenstraße (Nikolaikirchstraße)
wird die Mädchenvolksschule eingeweiht. Im Zweiten Weltkrieg
wird sie zerstört.
1883
Die Pommersche Zuckerfabrik AG Anklam wird
gegründet.
1884
Nachdem der Marienkirchturm durch einen
Blitzschlag abgebrannt war, erhält die Kirche nun einen
wesentlich höheren Turm.
um 1890
Die Mecklenburg-Pommersche Schmalspurbahn
wird gebaut.
1894
Der Fernsprechverkehr wird in der Stadt
aufgenommen.
1895
Das Anklamer Warmbad wird eröffnet.
1897
Ein Kaiserdenkmal wird auf dem Marktplatz
eingeweiht. Allerdings wird es während des Ersten Weltkrieges
eingeschmolzen.
1898
Auf dem Gelände des Stadtwaldes wird eine
eigene Radrennbahn errichtet.
1901
In der Friedländer Landstraße wird eine
katholische Kirche eingeweiht.
1905
In der Baustraße wird der Neubau der
Oberschule für Mädchen (Lyzeum) eröffnet. Im selben Jahr
beginnt der Bau eines Lehrerseminars in der Leipziger Allee
(seit 1926 Gymnasium) und der benachbarten Präparandenanstalt
(Vorbereitungsschule auf das Lehrerseminar). Auch die
Wasserleitung wird fertiggestellt.
1906
Der erste Heimatkalender erscheint. In der
Demminer Straße wird das Landratsamt bezogen.
1909
In der völlig erneuerten Nikolai-Kirche
wird wieder der Gottesdienst gefeiert. Sie ist zu einer der
schönsten Kirchen Pommerns geworden.
1914
In der Wördeländerstraße ist das Schulhaus
fertiggestellt worden. Allerdings wird es aufgrund des Krieges
zunächst als Lazarett genutzt. Auch der erste Teil des
Hohenzollernparks ist zu Pfingsten fertig. Erweitert wird er
in den Jahren 1919 und 1922.
1918
Der Anklamer Arbeiter- und Soldatenrat
wird gegründet. Am Folgetag wird der "Regierungssturz" mit
einem Festumzug begangen.
1920
Anklam erhält ein elektrisches Ortsnetz.
Ein Jahr später gibt es dann auch elektrisches Licht.
1926
Das ehemalige Lehrerseminar in der
Leipziger Allee zieht nun in das Gymnasium ein. Der frühere
Exerzierplatz wird zum Stadtwäldchen aufgeforstet.
1927
Die Abwasseranlage wird fertiggestellt.
Über die Peene führt eine Klappbrücke, die nun dem Verkehr
freigegeben wird. In der Leipziger Allee 27 eröffnet das
Heimatmuseum.
1928
Das Gefallenendenkmal - der bronzene Löwe
- wird in der Anklamer Parkanlage aufgestellt.
1929
Von der KPD wird die Ortszeitung "Der
Pulverturm" herausgegeben.
1934
Am 1. April gibt es ein Judenpogrom in der
Stadt. Neben einem Fliegerhorst entstehen auch die
SA-Sportschule, ein Arbeitsdienstlager und die Kreisschule der
NSDAP.
1934-1937
In der Hospitalstraße wird ein Krankenhaus
gebaut.
1936
Am Bollwerk entsteht der neue
Getreidespeicher des Raiffeisenvereins.
1937
Die Arado-Werke werden in den ehemaligen
Hallen der Maschinenfabrik Muskate und Bethke eingerichtet und
beginnen mit der Produktion.
1937-1939
Links und rechts der Pasewalker Allee
entsteht eine Siedlung mit über 1060 Wohnungen.
1938
In der Stadt brennt die Synagoge.
1939
Etwa 3.000 Baltendeutsche werden in das
Gebiet um Anklam umgesiedelt, davon allein 800 in die Stadt
direkt. Ein Jahr später werden sie nach Posen transportiert.
1939-1940
Ein Gefängnis wird errichtet, das bis 1945
Militärstrafanstalt ist. In dieser Zeit werden über 100
Todesurteile im Gefängnis vollstreckt.
1940
Über 200 neue Wohnungen entstehen am
Reeperstieg und am Galgenberg. Im Februar des Jahres werden
die Anklamer Juden ins Ghetto Piaski deportiert.
1943
Auf die Arado-Werke Anklam wird am 9.
Oktober der erste Luftangriff von der US Air Force geflogen.
Fast 150 Gebäude werden zerstört, unter anderem auch die
Turmhaube von St. Marien und alle Fenster von St. Nikolai.
Über 300 Menschen sterben, zum Großteil Zivilisten.
1944
Am 4. August wird Anklam erneut
bombardiert. Ziel sind der Anklamer Flugplatz, Sanitz und die
Arado-Werke. Es gibt 27 Tote und 66 Gebäude werden zerstört.
Auch am 25. August werden wieder Bomben abgeworfen.
1945
Am 29. April zieht die Rote Armee in
Anklam ein. Die Stadt wird noch einmal durch die Wehrmacht
beschossen und bombardiert. Am Ende sind über 70% der Stadt
zerstört. Noch im selben Jahr wird die Bodenreform im Kreis
Anklam eingeführt. Die Stadt nimmt bis zum Juli 5.500
Umsiedler auf. Neben der Einrichtung eines Kreisgerichts
werden auch die Anklamer Lichtspiele eröffnet. Am 1. Oktober
wird auch wieder der Unterricht in den Schulen aufgenommen.
1946
Der Stadtkern soll wieder aufgebaut
werden. Daher beschließt der Rat der Stadt, einen Wettbewerb
zum Wiederaufbau auszuschreiben.
1949
Ein Theater wird im Schützenhaus
eingerichtet.
1952
Neue Kreisgrenzen werden festgelegt.
Anklam gehört nun zum Kreis Neubrandenburg. Am Markt wird das
neue Rathaus bezogen und die Anklamer Brotfabrik beginnt mit
ihrer Produktion.
1962
Im neuen Stadtteil Südstadt werden die
ersten Wohnblocks bezogen.
1968
Die Volksschwimmhalle wird eröffnet. Sie
ist die erste sogenannte "Volksschwimmhalle" in der DDR.
1978
Siegmund Jähn und Waleri Bykowski,
Besatzung der Weltraummission Sojus 31, besuchen Anklam. In
diesem Jahr beschließt die Stadt, sich mehr als Geburtsstadt
Lilienthals zu präsentieren.
1981
Die zweigleisige Eisenbahnbrücke über die
Peene wird ihrer Bestimmung übergeben.
1982
Am Markt wird das von Walther Preik
entworfene Otto-Lilienthal-Denkmal eingeweiht.
1989
Anklam feiert sein 725-jähriges Bestehen.
Das Museum im Steintor wird eröffnet.
1991
Das Otto-Lilienthal-Museum wird eröffnet.
1994
Anklam wird nach der Kreisgebietsrefom
Kreisstadt des neuen Landkreises Ostvorpommern.
1995
Bei Grabungen in der Wollweberstraße wird
ein Münzschatz mit über 2.500 Silbermünzen gefunden. Er ist
der bedeutenste Hortfund Norddeutschlands.
2004
Der Markt wird nach seiner Neugestaltung
eingeweiht. Zuvor gab es umfangreiche archäologische
Untersuchungen.
2007
Die Stadt beschließt den Wiederaufbau der
Nikolai-Kirche - der Taufkirche Otto Lilienthals - und das
Projekt "Ikareum" als thematische Zukunft der Kirche.